Was ist geplant (OPR 2030)

Was ist geplant?

 

Struktur der OPR 2030

Die OPR 2030 besteht aus der Grundordnung welche das Baureglement Münsingen 2021 und die Zonenpläne 1, 2 und 3 enthält. Die Baureglemente von Tägertschi und Trimstein werden integriert. Des Weiteren wird das Baureglement dem übergeordneten Recht angepasst.
Mit Ortsplanung OPR 2030 werden die Voraussetzungen für neue, bis zu 5-geschossige und flächendeckende Wohnüberbauungen geschaffen (sogenannte «W4»-Zonen). In der Wohnzone «W4» ist die maximale Höhe von 13.20 m (plus Attikageschoss) festgelegt. Ein Beispiel ist die ZPP Hinterdorf mit einem Areal von rund 23’000m2. Hinzu kommen weitere flächendeckende Aufzonungen mit neu mehr Stockwerken, z. B. die rund 11’400m2 umfassende Underrüti, sie wird von «W2» nach «W4» aufgezont.
Die Lagen der ZPP’s sind in den Zonenplänen 1, 2 und 3 ersichtlich.
Alle Unterlagen sind auf der Homepage der Gemeinde Münsingen abrufbar

Wachstum 2010 – 2019: Münsingen liegt mit 10,0 % vorne, noch

  • vor Biel mit 8,6%
  • vor Köniz mit 8,3 %, 
  • vor Bern mit 8,2 %, 
  • vor Thun mit 2,4 %

Quelle: BFS (Bundesamt für Statistik)

Am 25. November 2018 wurde die Umzonung der Parzelle 103 am Jungfrauweg in eine Zone «W4» von den stimmberechtigten Münsinger und Münsingerinnen abgelehnt. Damit konnte «W4» nicht ins Baureglement aufgenommen werden. «W4» bedeutet 5-stöckige Bauten (4 Geschosse plus 1 Attikageschoss). Weitere Infos siehe bei «nicht höher».
Mit dem Baureglement 2021 wird der Volkswillen klar missachtet. Praktisch alle freien Flächen in den Wohnzonen werden in Zonen mit Planungspflicht mit «W4» überführt.

 

Weitere Gründe für ein NEIN am 15. Mai 2022 zur Grundordnung

ziele der PlanungskomissionUnsere Stellungnahme
Die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Münsingen erhalten und verbessern.Genau das Gegenteil wird eintreten. Durch das unbändige Bevölkerungswachstum und die massive Zunahme des Verkehrs (bis zu 31%) wird die Lebens- und Aufenthaltsqualität sinken.
Ziel nicht erfüllt
Erschwinglicher Wohnraum schaffen.Die einschlägigen Erfahrungen zeigen, dass günstige Wohnungen mit Neubauten nicht realisiert werden können.
Es sei denn mann baue Plattenbauten à la DDR.



Ziel nicht erfüllt
Die Mobilität verträglicher gestalten.Da Münsingen sehr wenige Arbeitsplätze aufweist, werden die Zuzüger und Zuzügerinnen meist pendeln. Noch mehr Stress in den Pendlerzügen, in den Bussen, auf den Strassen während den Spitzenzeiten.
Entlastungsstrassen belasten vielfach die Schulwege und Quartierstrassen.
Ziel nicht erfüllt
Durch vermehrten Einsatz von erneuerbarer Energie, unsere Luft- und Lärmemissionen senken
und die Klimaziele unterstützen
Luft- und Lärmemission senken: Jeder Einwohner und jede Einwohnerin benötigt Energie, erneuerbar oder nicht, und generieren Verkehr, ob MIV oder ÖV. Die Lärm- und CO2 Emissionen werden zwangsläufig zunehmen. Der ökologische Fussabdruck wird nicht kleiner.
Ziel Luft- und Lärmemissionen senken nicht erfüllt
Durch vermehrten Einsatz von erneuerbarer Energie, unsere Luft und Lärmemissionen senken
und die Klimaziele unterstützen

Wird der Boden unserer Gemeine weiterhin mehr und mehr zugebaut und damit dauerhaft luft- und wasserdicht abgeschlossen, geht er physikalisch zu Grunde. Regenwasser kann nicht mehr versickern und die Grundwasservorräte  nicht mehr auffüllen. Gerade im Gebiet Aare/Underüti bestehen heute noch ausgedehnte solche Grundwasservorräte. Wegen mehr und mehr versiegelten Böden verdunstet im Sommer immer weniger Wasser und trägt nichts mehr zur Kühlung der Luft bei, im Gegenteil, das Klima heizt sich umso mehr auf, je ausgedehnter sich  Überbauungen ausbreiten. Es wächst auch keine Vegetation mehr, die kühlend wirken kann. Dadurch heizt sich das Lokalklima solcher  Siedlungen im Sommer noch mehr auf, wird heisser und trockener.
Klimaziele unterstützen: nicht erfüllt

Was uns weiter am Herzen liegt:

Nirgends werden die finanziellen Folgen des Wachstums aufgezeigt. Die Schere zwischen den Steuereinnahmen und den Investitionen in die Infrastruktur (Kitas, Kindergarten, Schulen, ÖV usw.) werden immer weiter auseinanderklaffen. Dies müssen verschiedene Gemeinden (z. B. Köniz, Belp, Niederbipp) schmerzhaft erfahren. In letzter Konsequenz ist eine Steuererhöhung unumgänglich.

Mit der OPR 2030 wird durch die zwangsläufige Versiegelung der Böden der Naturschutz und damit auch die Biodiversität ausgehebelt.

In ganz Münsingen besteht ein Mangel an Zonen für die öffentliche Nutzung, vor Allem im Unterdorf. Es existieren zwar ca. 20 Zonen mit dem Prädikat «ZÖN», jedoch sind sie bis auf die Familiengärten an der inneren Giesse bereits so belegt (z. B. Klinik, Spital, ARA, Pflegeheim, Schiessplatz) dass eine Nutzungsänderung kaum mehr möglich ist. Die Gemeinde ist angehalten, weitere ZÖN einzuplanen.